Das Thema Personalmarketing ist nicht eindeutig definiert. Entsprechend facettenreich wird das Thema dargestellt. Dabei gibt es eine klare Begriffsdefinition, welche sich von allem abgrenzt, was nicht Thema dessen sein soll. In diesem Artikel kläre ich über sechs Mythen des Personalmarketings auf.
1) Personalmarketing ist die Vermarktung des Personals
Entsprechend dem Wortsinn bezeichnet Personalmarketing die Vermarktung des eigenen Personals. Dies geht jedoch an der Sache vorbei, da Personalmarketing viel eher im Zusammenhang mit der Personalgewinnung steht. In diesem Sinne wären die Begriffe „Arbeitgebermarketing“ oder Arbeitsplatzmarketing“ die passenderen Begriffe, um die Bekanntheit des Unternehmens als Arbeitgeber bei den Zielgruppen durch geeignete Marketingmaßnahmen zu erreichen.
Korrekterweise bedeutet Personalmarketing die Vermarktung des Arbeitgebers.
2) Personalmarketing ist Employer Branding
Der Begriff wird sehr oft mit Employer Branding gleichgesetzt. Während Employer Branding die definitorische Markenbildung des Arbeitgebers bedeutet, hat Personalmarketing den Auftrag, diese Marke bei den Zielgruppen bekannt zu machen. Daher gilt es zu unterscheiden. In diesem Sinne ist Personalmarketing die operative, maßnahmegestützte Umsetzung der Arbeitgebermarkenziele. Dagegen ist Employer Branding ein strategisches Element.
3) Personalmarketing findet nur extern statt
Die Kommunikation des Personalmarketings wird meist nur nach außen ausgerichtet. Eine wesentliche und erfolgsrelevante Zielgruppe wird damit außer Acht gelassen, nämlich die eigenen Beschäftigten. Die eigenen Mitarbeiter sind Markenbotschafter – ob sie ihren Arbeitgeber weiterempfehlen oder nicht. Daher wird das Personalmarketing intern angewendet. Die Ziele des internen Personalmarketings sind daher auch ein wertschätzender Umgang, ein starkes Wir-Gefühl, gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen und zufriedene Mitarbeitende als allgemeine Basis der Weiterempfehlungsbereitschaft. Jede abgewendete Fluktuation erspart die neue Personalsuche. Der Personalerhalt ist daher ein lohnendes Ziel des internen Personalmarketings. Daher bedarf es zwingend der Ausrichtung nach innen, damit die Arbeitgebermarke und das Bild, das durch das Marketing nach außen transportiert wird, möglichst deckungsgleich sind.
Das Personalmarketing hat neben einer externen auch eine ausgeprägte interne Ausrichtung.
4) „Wir machen kein Personalmarketing“
Personalmarketing wird immer betrieben. Wer es anders sieht oder gar behauptet irrt sich. Jedes Unternehmen hat eine Unternehmenskultur. Das ist nicht davon abhängig, ob das Thema intensiv behandelt wird oder nicht. Die Unternehmenskultur ist auf unterschiedlichen Ebenen verankert, bewusst und sichtbar sowie unbewusst und unausgesprochen. Die Unternehmenskultur hat nicht nur einen internen Effekt, sondern wirkt sich auch nach außen in Form der Attraktivität des Arbeitgebers aus.
Daher wird immer Personalmarketing betrieben. Gezielte Maßnahmen des Personalmarketings können das Unternehmen positiv beeinflussen.
5) „Personalmarketing als Ziel“
Beim Personalmarketing besteht die Gefahr, dass es als Ziel verstanden wird und die Umsetzung auch entsprechend betrieben wird: Mit der Erstellung einer Kampagne oder der Überarbeitung der Karriereseite im Internet ist das Ziel erreicht und die Maßnahmen enden.
Personalmarketing ist nicht das Ziel, sondern Mittel zum Zweck.
6) „Morgen machen wir auch Personalmarketing“
Die zeitliche Perspektive ist wesentlich für den Erfolg des Personalmarketings. Zwei Sichtweisen sind auszuräumen: Die Vorstellung, erst bei akutem Personalmangel mit dem Personalmarketing zu beginnen, ist unrealistisch. Die Reputation, den Bekanntheitsgrad oder die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, benötigt Zeit. Personalmarketing bedeutet, dass Interessierende den Aussagen des Arbeitgebers vertrauen und sich für eine Bewerbung entscheiden. Daher ist Personalmarketing langfristig ausgerichtet.
Die Vorstellung, dass Personalmarketing in kurzer Zeit gestartet werden kann, ist falsch. Die Analyse der IST-Situation im Unternehmen ist ein breit angelegter, wesentlicher und fortlaufender Prozess und darf nicht übersprungen oder verkürzt werden. Nur so erfolgt der Aufbau einer realistischen und glaubhaften Arbeitgebermarke. Daher ist es absolut unrealistisch, einen Personalmarketingprozess in weniger als einem Jahr zu etablieren.
Personalmarketing ist ein langfristiger Prozess der Analyse, der Markenfindung und des Aufbaus von Vertrauen.
"Jedes Unternehmen, ohne Ausnahme, wird mit dem Thema Personalmarketing konfrontiert. Die Thematik muss als langfristiger Prozess aufgenommen werden. Nur so erfolgt der Aufbau einer realistischen und glaubhaften Arbeitgebermarke.
Wir unterstützen Sie beim gesamten Prozess sowohl in beratender Funktion als auch mit Projektverantwortung."
Wenn Sie Unterstützung benötigen,
kontaktieren Sie uns!
© 2024 Bruner UG (haftungsbeschränkt) Alle Rechte vorbehalten.